Energieversorgung durch Produktion und Nutzung von Dampf und Wärme für eine Kläranlage. Dies bietet die Möglichkeit, eine Kläranlage energieautark zu gestalten. In jeder Abwasserkläranlage fallen ständig Klärschlämme mit einem hohen Kohlenstoffanteil an.
Diese Klärschlämme werden heute je nach den örtlichen Gegebenheiten in der Landwirtschaft, auf Deponien oder in Verbrennungsanlagen entsorgt. Alle diese Möglichkeiten sind sehr teuer. Die Möglichkeiten daraus Energie zu gewinnen sind sehr eingeschränkt. Heute ist hierfür eigentlich nur die Klärschlammfaulung mit Gasgewinnung und Strom- und Wärmeerzeugung aktuell.
Eine bessere Möglichkeit bietet hier die HTC (Hydrothermale Carbonisierung)!
Bei der HTC wird der Klärschlamm so früh wie möglich der Kläranlage entnommen. Am besten gleich hinter einem Eindicker (statisch oder maschinell). Damit verbleibt der größte Anteil des Kohlenstoffs in dem Klärschlamm.
Der Klärschlamm wird in der Karbonisierung auf ca. 220°C erhitzt und ca. 3 h bei dieser Temperatur gehalten. Danach wird die jetzt entstandene Biokohle in einem Wärmetauscher abgekühlt, über eine Kammerfilterpresse auf ca. 60% bis 70% TS entwässert und wenn erforderlich getrocknet.
Diese Bio-Kohle kann einer Kesselanlage mit Dampferzeuger und einer Dampfturbine oder aber einer Bio-Kohle-Vergasung mit nachgeschaltetem BHKW zugeführt werden. Der Strom und die Wärme können in der Kläranlage verbraucht werden.
Da der Kohlenstoffanteil im Klärschlamm nicht ausreicht um den gesamten Strombedarf der Kläranlage zu decken, können andere Klärschlämme von Nachbarkläranlagen angenommen oder auch Grünschnitt, Biotonneninhalte oder Gärreste von umliegenden Biogasanlagen mit karbonisiert werden.
Damit können Sie Ihre Kläranlage unabhängig von äußeren Preiseinflüssen (Klärschlammentsorgung, Strom- und Wärmeeinkauf) machen.